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Pflegestufe 3: Was bedeutet die dritte Pflegestufe?

Versicherte, die eine „schwere Beeinträchtigung der Selbstständigkeit“ aufweisen, können die Pflegestufe 3 und die dazugehörigen Pflege- sowie Betreuungsleistungen beantragen.

Hierbei können Leistungen von der Pflegekasse in Form von Geld oder anderen Dienstleistungen gewährt werden.

Auch Betreuungs- und Entlastungshilfen in Form einer Haushaltshilfe können bezuschusst oder ganz finanziert werden. Im folgenden Ratgeber wird erklärt, was Pflegestufe 3 genau bedeutet und wichtige Fragen rund um das Thema beantwortet.

Ferner wird erläutert, wer alles Leistungen beantragen kann und wie hoch der Geldbetrag, welchen man als sogenanntes Pflegegeld erhält, wenn man ein Angehöriger eines Pflegebedürftigen der Stufe 3, ist.

So hoch liegen die Pflegestufe 3 Voraussetzungen

Ob die Voraussetzungen für die Pflegestufe 3 gegeben sind, entscheidet ein Gutachter anhand des Medizinischen Dienst (ehemals MDK/ Medicproof). Hierbei müssen bei der Begutachtung in der Häuslichkeit desjenigen, welcher die Pflegestufe 2 in Anspruch nehmen will, mindestens 47,5 und unter 70 Punkten im sogenannten NBA-Prüfverfahren erzielt werden.

Dabei werden hierbei die folgenden sechs Kategorien berücksichtigt:

  • Mobilität/ Selbstständigkeit
  • Kognitive und kommunikative Fähigkeiten
  • Verhaltensweisen und psychische Problemlagen
  • Selbstversorgung
  • Bewältigung mit krankheitsbedingten Anforderungen
  • Alltagsleben-Gestaltung inklusive sozialer Kontakte

Beim Punkt Mobilität und Selbstständigkeit wird beurteilt, wie selbstständig sich der Pflegeversicherte allein fortbewegt und ob oder in welchem Grad die Körperhaltung geändert werden kann.

Als zweiter Punkt wird überprüft, ob sich der Pflegeversicherte in seinem Alltag noch zeitlich und örtlich orientieren kann – also, ob für sich selbst Entscheidungen getroffen oder Gespräche geführt werden können. Im dritten Bereich beurteilt der Gutachter, in welchen Maße Hilfe aufgrund psychischer Probleme benötigt werden.

Der vierte Bereich beschreibt, wie unabhängig von anderen Menschen sich der Pflegeversicherte hygienisch pflegen kann (waschen, Zähne putzen, duschen etc.). Im fünften Bereich wird überprüft, welche Hilfe im Bereich Umgang mit Behandlung von Krankheiten (beispielsweise bei Dialyse o. ä.) benötigt wird.

Im letzten Punkt beurteilt der Gutachter schließlich, wie selbstständig der Antragsteller seinen Tagesablauf planen und soziale Kontakte in seinen Alltag involvieren kann. Für jedes Modul werden vom bestellten Gutachter Punkte vergeben, die schließlich über die Bewilligung oder Nicht-Bewilligung entscheiden.

Pflegestufe 3: Wie viel Geld gibt es?

Pflegestufe-3-erfahrung

Ein nicht unwichtiger Punkt bei Beantragung der Pflegestufe 3 ist die Frage nach den Leistungen. Pflegebedürftige und Angehörigen, die die Pflege übernehmen, steht bei Zusicherung des Pflegegrads 3 eine bestimmte Menge an finanziellen Leistungen zu. Doch wie viel Geld gibt es konkret bei Pflegestufe 3?

Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten an Leistungen: 

  • Dies sind Pflegesachleistungen
  • Pflegegeld sowie einige Zuschüsse zur Tages- und Nachtpflege
  • Verhinderungs-, Kurzzeit sowie zur vollstationären Pflege.

Das Pflegegeld beträgt pro Monat 545 Euro, während die Pflegesachleistungen 1.363 Euro pro Monat in Anspruch nehmen können. Für Tages- und Nachtpflege werden pro Monat 1.298 Euro angerechnet, während für die Kurzzeitpflege 1.774 Euro im Jahr ausgezahlt werden.

Die Verhinderungspflege beträgt 1.612 Euro pro Jahr und die vollstationäre Pflege 1.262 Euro im Monat. Betreuung- und Entlastungsleistungen werden pro Monat in Höhe von 125 Euro ausgezahlt. Zum Verbrauch von bestimmten Pflegehilfsmittel stehen bis zu 40 Euro pro Monat zur Verfügung, während für den Hausnotruf 25,50 Euro pro Monat zur Verfügung stehen.

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Pflegestufe 3 zu Hause pflegen – Kann man sich allein um die Angehörigen kümmern?

Grundsätzlich kann man sich allein um die Angehörigen kümmern, wenn die Pflegestufe 3 vorliegt. Hierfür werden in den allermeisten Fällen jedoch entsprechende Pflegehilfsmittel (etwa ein Rollstuhl, ein spezielles Pflegebett oder ähnliches) benötigt. Diese werden von der Pflegekasse bezahlt und fallen unter die Kategorie Sachleistungen.

Wie hoch fällt die Pflegestufe 3 Geldleistung vom Staat aus?

Die Geldleistungen für die Pflegestufe 3 werden dann vom Staat ausgezahlt, wenn die Pflege in den eigenen vier Wänden stattfindet. Wer die Pflegearbeit hier verrichtet – Familie, Freunde oder Bekannte – ist irrelevant für die Auszahlung der Geldleistungen.

Wer in die Pflegestufe 3 fällt, hat grundsätzlich einen Anspruch auf ein monatliches Pflegegeld in Höhe von 545 Euro. Das Geld wird von der Pflegekasse ausgezahlt, sobald der Pflegegrad 3 von einem Gutachter festgestellt worden ist.

Demenz bei Pflegestufe 3: Lebenserwartung bei der Erkrankung

Bei Demenz gibt es, genau wie bei allen anderen Krankheiten, die die kognitiven oder physischen Fähigkeiten des Menschen einschränken, verschiedenen Stadien. Diese bezeichnet man auch unter „Pflegegrad“.

Liegt Pflegestufe 3 bei Demenz-Patienten vor, ist der Betroffenen zumeist nur noch eingeschränkt mobil. Eine räumliche, örtliche oder kognitive Orientierung ist ebenfalls nicht mehr möglich, ebenso wie die verbale Kommunikation. Zugleich können beim Patienten starrsinniges oder herausforderndes Verhalten auftreten.

Doch wie sehen die Lebenserwartungen aus, wenn ein Patient unter Demenz im dritten Pflegegrad leidet? Diese Frage kann pauschal nicht beantwortet werden, da sich die Krankheit von Person zu Person differenziert entwickelt. Es gibt jedoch Einschätzungen, die von einer Lebenserwartung von ca. 1,5 bis 8,5 ab dem Pflegegrad 3 ausgehen.

Gibt es eine Haushaltshilfe bei Pflegestufe 3 oder bezuschusst der Staat diese?

Der Staat entlastet Hilfs- und Pflegebedürftige mit dem Pflegegrad 3, indem er einen monatlichen Entlastungsbeitrag zur Verfügung stellt. Dieser beträgt insgesamt 125,00 EUR. Er wird speziell für Betreuungsleistungen zur Verfügung gestellt, das heißt, dass man damit eine Haushaltshilfe bezuschusst bekommt, die beim Putzen, dem Einkauf oder anderen alltäglichen Haushaltsarbeiten helfen kann.

Alle wichtigen Fragen rund um die dritte Pflegestufe

Wie oft duschen bei Pflegestufe 3?

Grundsätzlich muss der wöchentliche Zeitaufwand laut speziellen Regelungen für die Pflege im Tagesdurchschnitt mindestens fünf Stunden betragen. Feste Richtlinien, wie oft man einen Angehörigen bei Pflegestufe 3 duschen muss, gibt es allerdings nicht. Ein tägliches Duschen wird jedoch empfohlen, da das Duschen eine ideale Reinigungsform darstellt, insbesondere bei bettlägerigen Patienten.

Steuerklärung für Rentner mit Pflegestufe 3 – Wer kann diese anfertigen?

Grundsätzlich können hierfür spezielle Leistungen vom Staat in Anspruch genommen werden, die dafür verwendet werden können, einen Steuerberater für den Hilfebedürftigen zu bezahlen. Die Leistungen fallen unter die Kategorie Entlastung- und Betreuungsleistungen und belaufen sich auf einen monatlichen Betrag in Höhe von 125 €.

Wie hoch ist das durchschnittliche Pflegestufe 3 Geld vom Amt?

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Wie hoch das durchschnittliche Pflegestufe 3 Geld ist, liegt von der Art der Versorgung ab. Wird der Angehörige zu Hause gepflegt, liegt in der Regel ein Anspruch auf sogenanntes Pflegegeld vor.

Auch Pflegesachleistungen und weitere Pflegeleistungen können in diesem Fall beantragt werden. Wer stationär versorgt werden muss, bekommt monatliche Zuschüsse vom Amt in Höhe von 1.262 Euro pro Monat.

Wie hoch ist der Zeitaufwand bei Pflegestufe 3?

Nach gesetzlicher Definition von Pflegestufe drei muss der wöchentliche Zeitaufwand im Tagesdurchschnitt wenigstens fünf Stunden in Anspruch nehmen. Auf die Grundpflege (Hilfe bei Körperpflege, Ernährung, Mobilität etc.) werden hierfür vier Stunden verwendet.

Allerdings ist hierbei ebenfalls ausschlaggebend, inwiefern der betroffene Pflegebedürftige noch selbstständig den Alltag meistern kann. Seit dem zweiten Pflegestärkungsgesetz, das 2017 veranlasst wurde, werden Pflegegrade nicht mehr nach Zeitaufwand bemessen.

Stattdessen ist Selbstständigkeit ein wichtiger Aspekt und steht hier im Fokus. Wie bereits erwähnt, erfolgt von einem bestellten Gutachter eine Bewertung in sechs unterschiedlichen Modulen.

Hieran wird dann später abgelesen, wie gut oder schlecht der pflegende Angehörige den Alltag unabhängig und selbstständig bewältigen kann. Danach richtet sich dann schließlich der Zeitaufwand der Pflegestufe 3.

Was bekommt man bei Pflegestufe 3?

Wie bereits erwähnt, gibt es bei Pflegestufe 3 verschiedenen Arten von Leistungen, diese sind sehr umfangreich. Grundsätzlich bekommen Angehörige, die für die Pflege des Kranken zuständig sind, ein Pflegegeld in Höhe von 545 Euro pro Monat.

Dies erfolgt dann, wenn die Pflege zu Hause erfolgt. Des Weiteren stehen Sachleistungen in Höhe von 1.363 Euro pro Monat sowie weitere Leistungen im Bereich Entlastung und Betreuung zu.

Auch eine Kombinationsleistung aus Pflegegeld und Pflegesachleistungen kann vom Staat zugesprochen werden. Dies ist dann der Fall, wenn der oder die Bedürftige nicht ausschließlich von Angehörigen, sondern zugleich von einem ambulanten Pflegedienst versorgt werden müssen.

In diesem Fall bekommt der Versicherte das Pflegegeld nicht im gesamten Umfang, sondern ein sogenanntes anteiliges Pflegegeld. Zu beachten ist hierbei der folgende Grundsatz: Mit dem Prozentsatz der ausgeschöpften Sachleistungen verringert sich der Anspruch auf das Pflegegeld.

Was beinhaltet Pflegestufe 3?

Wer durch die Begutachtung des Medizinischen Diensts oder MEIDCPROOF Pflegestufe 3 zugesichert haben möchte, muss zwischen 47,5 und 70 Punkte als Endbewertung erhalten.

Hierbei werden verschiedenen Bereiche vom Gutachter überprüft, wie , ob der Pflegeversicherte eigenständig mobil sein kann oder seine kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt sind. Eine Auflistung aller Kategorien, die überprüft werden, findet man in Kapitel 2 des vorliegenden Ratgebers.

Wie viel Geld bekommt man bei Pflegestufe 3 in Rente?

Auch, wer in Rente ist, erhält die gleichen Pflegeleistungen wie Patienten bzw. Angehörige, die noch nicht in Rente sind. Es handelt sich dabei um einen monatlichen Geldbetrag in Höhe von 545 Euro, wenn die Pflege zu Hause erfolgt. Des Weiteren können Sachleistungen, Entlastungs- sowie Betreuungsleistungen in Anspruch genommen werden.

Gibt es einen Schwerbehindertenausweis bei Pflegestufe 3?

Nicht immer wird Patienten mit der Pflegestufe 3 ein Schwerbehindertenausweis ausgestellt. Es kommt hierbei auf die jeweiligen Fähigkeiten – sowohl kognitiv als auch physisch – des Erkrankten an. In der Regel erhalten jedoch alle Patienten mit dem Pflegegrad 3 das Merkzeichen „H“, was für „hilfsbedürftig“ steht und dem Schwerbehindertenausweis sehr nahekommt.

Wie hoch liegt der Zuschuss beim Badumbau bei Pflegestufe 3?

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Auch ein Zuschuss im Bereich Badumbau kann beim Staat bzw. bei der Pflegekasse beantragt werden. Dieser kann bis zu 4.000 Euro betragen, die restlichen Kosten müssen von den Angehörigen getragen werden.

Weitere Zuschüsse bei Pflegestufe 3 neben dem Badumbau werden unter anderem für Sachleistungen, Tages- und Nachtpflege, Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege, vollstationäre Pflege sowie Entlastungen im Bereich Betreuung (Haushaltshilfe) vom Staat, dem Amt oder der Pflegekasse gewährleistet.

Wer zahlt die Haushaltshilfe bei Pflegestufe 3?

Wer unter Pflegestufe 3 fällt, hat zudem das Anrecht auf eine Haushaltshilfe. Dies fällt in die Kategorie Entlastungs- bzw. Betreuungsleistungen, mit denen eine Haushaltshilfe bezahlt werden kann. Es handelt sich hierbei um einen Betrag in Höhe von monatlichen 125 Euro.

Darf man mit Pflegestufe 3 in Urlaub fahren?

Diese Frage ist mit einem klaren „ja“ zu beantworten. Pflegeleistungen werden hierbei von der Pflegekasse auch im Urlaubsort bezahlt – nicht nur in den heimischen Gefilden. Es ist also egal, von wo aus das Pflegegeld bezogen wird.

Was bedeutet Pflegestufe 3 bei Kindern?

Auch bei Kindern kann die Pflegestufe 3 vorliegen. Nach gesetzlichen Richtlinien ist dies der Fall, wenn schwere Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit beim Kind vorliegen. Hierbei kann sich ebenfalls an den in Kapitel 2 des vorliegenden Ratgebers orientiert werden.

Wie viel Stunden darf ich bei Pflegestufe 3 arbeiten?

Hierzu gibt es keine genauen Arbeitszeiten oder beschränkende Maßnahmen. Es kommt also nur darauf an, dass die häusliche Pflege des zu Pflegenden gewährleistet ist, auch wenn der angehörige Pflegende arbeiten geht.