Ein feuchter Keller ist keine schöne Angelegenheit. Er kann neben intensiven schlechten Gerüchen auch zu zahlreichen anderen Problemen wie Schimmelbildung führen.
Zum Glück gibt es einige Lösungen, erfolgreiche Möglichkeiten, um einen Keller trocken legen zu lassen und ihn selbst innen abzudichten und auszubessern.
Der folgende Ratgeber erläutert, wie man Schritt für Schritt vorgeht, um den heimischen Keller trockenzulegen und erörtert verschiedene Lösungsmöglichkeiten für ein feuchtes Untergeschoss sowie Preise und Kosten für eine Trockenlegung.
Wann sollte man den Keller trocken legen?
Ein Keller gilt dann als feucht, wenn er bei einer Prüfung mittels Profigeräten einen Wert von 80 überschreitet (er gilt dann als „leicht feucht“). Ab einem Wert von 120 gilt er als „stark durchfeuchtet“ bis „durchnässt“ und man sollte den gesamten Keller sowie alle Kellerwände in jedem Fall trocken legen. Grundsätzlich sollte die Kellertrockenlegung bei starker Nässe von Profis durchgeführt werden.
Vergleich der Möglichkeiten – Selber machen oder Profi beauftragen?
Einen Keller kann man auch selbst abdichten und ausbessern. Ob man die Trockenlegung des Kellers selber macht oder Profis beauftragt, ist abhängig von den handwerklichen Kenntnissen und Erfahrungen im Bereich Kellersanierung.
Wer dies bereits gemacht hat, wird wahrscheinlich keine Probleme damit haben, die richtigen Heimwerker-Maßnahmen gegen ein feuchtes Kellergeschoss zu ergreifen. Ist der Keller jedoch sehr nass, schimmelig und auch die Kellerwände stark durchnässt, sollte das Trockenlegen besser den Profis überlassen.
Wie hoch liegen die Keller trockenlegen Altbau Kosten?
Die Frage nach den anfallenden Preisen, die anfallen, wenn man den Keller eines Altbaus trockenlegen lässt, können variieren. Hierbei spielen nämlich verschiedenste Faktoren eine Rolle – etwa die Größe des Kellers, der Grad der Nässe sowie ob man die Sanierung und das Abdichten selbst macht oder eine Firma hierfür beauftragt.
Es gibt allerdings einige grobe Richtwerte, an denen man sich orientieren kann: Eine Abdichtung kann bei Betonfugen zum Beispiel ca. 50 bis 100 Euro pro Meter kosten, während bei speziellen Injektionsverfahren ein Quadratmeterpreis von 250 bis 300 Euro fällig werden kann.
Es kann also schnell teuer werden, den Keller trockenlegen zu lassen: Im Gesamten kann man mit Kosten von 15.000 bis 30.000 Euro für eine komplette Kellersanierung rechnen.
Anleitung: So funktioniert das Keller trockenlegen selbst machen
Wer Geld sparen möchte und über die nötigen Vorkenntnisse sowie handwerkliches Geschick verfügt, kann den Keller auch selber trockenlegen.
Hierfür kommen verschiedenen Maßnahmen hinsichtlich der Sanierung in Frage: So gibt es zum Beispiel unterschiedliche Methoden der Kellerabdichtung von außen, Methoden zur Abdichtung von innen, Ausbesserungsmöglichkeiten sowie verschiedene Arten der Schimmelbekämpfung.
Im Folgenden werden die einzelnen Schritte erläutert, die notwendig sind, wenn man eine Sanierung der Innenwände des Kellers selber machen möchte:
- Schritt 1: Zunächst wird der alte Putz 80 bis 100 cm rund um den schadhaften, nassen bzw. feuchten Bereich entfernt. Anschließend kratzt man die Fugen ca. zwei bis drei Zentimeter tief aus.
- Schritt 2: Nun werden Staub, Verschmutzungen und lose Putzreste entfernt, indem man die Wand sorgfältig mit einem Besen oder einer Bürste bearbeitet.
- Schritt 3: Es wird eine flüssige Abdichtung auf die Wand gesprüht, die später zu einer Sperrschicht erhärtet. Die Flüssigabdichtung ist in der Regel im Baumarkt oder online erhältlich.
- Schritt 4: Nach zwei Wochen wird überprüft, ob erneut Feuchtigkeit durch die Kellerwand dringt. Ist dies der Fall, wird sie erneut behandelt, indem eine zweite Schicht Flüssigabdichtung auf die Kellerwand gesprüht wird. Ist die Wand jedoch trocken, kann man mit dem Verputzen beginnen.
- Schritt 5: Wenn man eine zusätzliche Horizontalsperre mit der Flüssigdichtung schaffen möchte, kann man 14-mm Bohrungen ca. 30 cm tief in die Wand einbringen. Diese sollten im Abstand von 10 Zentimeter und im 45-Grad-Winkel gesetzt werden und anschließend mit Hilfe einer Druckspritze gefüllt werden.
- Schritt 6: Man sollte nun 48 Stunden warten und dann erneut mit der Flüssigdichtung füllen. Die Löcher werden nach zwei Wochen zugemörtelt.
- Schritt 7: Nun beginnt das Verputzen. Hierfür wird der Sanierputz aus einer Trockenmischung mit Wasser angerührt, wozu sich als Mixwerkzeug eine Bohrmaschine mit Rührquirl hervorragend eignet. Grundsätzlich haftet der Putz besser, wenn die Wand vorgenässt wird. Auch ein Spritzbewurf kann helfen, bei welchem der Putz netzförmig angeworfen wird.
Abschließend wird zunächst eine ungefähr ein Zentimeter dicke Schicht Putz auf die Wand aufgezogen, die dann trocknen sollte. Danach kann eine weitere Putzschicht mit einer Gesamtstärke von ca. zwei bis drei Zentimetern aufgebracht werden. Nach weiteren zwei Stunden Trockenzeit kann der Putz dann glatt gerieben werden und ein Anstrich mit Silikatfarbe ist nach dem Durchhärten möglich.
Fazit der Redaktion
Wer den eigenen Keller trocken legen möchte, hat unterschiedlichste Möglichkeiten. Es gibt hierfür verschiedenste Maßnahmen, die ergriffen werden können.
Angefangen von der Abdichtung von außen über die Innenabdichtung bis hin zur Schimmelbekämpfung. Ist der Keller stark durchnässt, ist es grundsätzlich empfehlenswert, eine Expertise vom Profi einzuholen. Auf diese Weise kann man sich sicher sein, dass die richtigen Maßnahmen zum Keller trocken legen ergriffen werden.
Häufige Fragen:
Was kostet es einen Keller trocken zu legen?
Wer sich die Frage stellt, was es kostet einen Keller trocken zu legen, muss zunächst wissen, welche Maßnahmen wie dafür in Angriff genommen werden. Wird eine Sanierungsfirma beauftragt, kann das Trockenlegen schnell zwischen 8.000 und 30.000 Euro kosten. Es kommt hierbei auf die Größe und den Grad der Nässe des Kellers an.
Wie kann man Keller trocken legen?
Den Keller kann man trocken legen, indem man ihn ausbessert, saniert und von innen und/ oder außen abdichtet. Bei Altbauten eignen sich zur äußeren Abdichtung sogenannte Vertikalabdichtungen und Drainagen. Es ist ratsam, einen Experten zu Rate zu ziehen, der entscheidet, ob eine Drainage angelegt werden sollte.
Wer legt einen Keller trocken?
Spezialisierte Bautenschutz-Fachbetriebe oder Firmen, die auf den Hausbau und Sanierung spezialisiert sind (beispielsweise ISOTEC), legen einen Keller trocken.
Gibt es eine Keller trocken legen Förderung vom Staat oder der Versicherung?
Eine Förderung für eine Kellersanierung gibt es beispielsweise von der BAFA, der KfW, der NRW-Bank sowie vom Finanzamt. Eine Förderung erhält man für eine Kellerdeckendämmung, eine Perimeterdämmung sowie für eine Dämmung von Rohleitungen im Keller.