Der Trend schwappt langsam aus den USA nach Deutschland über. Im Rahmen des Tiny House Movements fangen immer mehr Menschen an, sich mobile, winzige Häuser anzulegen. Diese haben gewisse Vorteile gegenüber Wohnmobilen und selbst normalen Häusern und sind somit für manche Leute genau die richtige Wahl.
Bedeutung und Erklärung: Was ist ein Tiny House?
Der Name sagt eigentlich schon alles: ein winziges Haus. In Deutschland gibt es an sich keine rechtliche Definition für diesen Begriff. In den USA beschreibt die Definition aber ein Wohnhaus mit einer maximalen Wohnfläche von 37 m². Sie sind meistens auch mit Küche, Toilette, Dusche etc. ausgestattet.
Eine bekannte Form ist unter anderem das Tiny Haus auf Rädern. Hier wird das Haus zum Anhänger und kann somit überallhin mitgenommen werden.
Eine andere Möglichkeit ist ein festes Haus: Dies kann zum Beispiel im eigenen Garten oder auf einem neuen Grundstück gebaut werden, um dort als dauerhafter oder temporärer Wohnort in den Ferien und an Wochenenden zu dienen.
Tiny Häuser in Deutschland: Gibt es den Trend auch bei uns?
Die Besonderheiten in Deutschland sind größtenteils auf die nationale Rechtslage zurückzuführen. Hier sind Tiny Houses beliebt, die eine Länge von 7 bis 9 m, eine Breite von 2,55 m und eine Höhe von 4 m aufweisen sowie maximal 3,5 t schwer sind.
Mit diesen Maßen ist es nämlich möglich, sie als Anhänger legal auf der Straße zu transportieren. Aufgrund der Maße reicht hierfür sogar schon der BE-Führerschein, welcher lediglich eine Erweiterung zum normalen Autoführerschein ist, also keinen allzu großen Aufwand und Preis mit sich bringt.
Somit ist es möglich, mit überschaubarem Aufwand ein eigenes mobiles Haus zu besitzen. Es sei allerdings angemerkt, dass sie nicht in dem Maße mobil sein sollen, in dem es ein Wohnmobil ist, sie sollten also nicht auf täglicher Basis bewegt werden.
Ein eigenes Tiny Häuser bauen – Geht das?
Wer selbst eines baut und das nötige handwerkliche Geschick aufweisen kann, kann damit viel Geld sparen. Außerdem ist die Rechtslage wieder ein wichtiger Faktor: Je nachdem, wie das Tiny House benutzt werden soll, braucht es eventuell eine Baugenehmigung.
Dies ist im Normalfall der Fall, wenn geplant ist, dauerhaft in dem Haus zu wohnen. Für eine Benutzung als Wohnwagen ist keine Baugenehmigung erforderlich. Als temporärer Wohnort, zum Beispiel für die Ferien und an Wochenenden, ist es eventuell auch von einer Baugenehmigung freigestellt, hier hängt es auch von der Region ab.
Kann man auch Tiny Häuser mieten?
Zur Miete gibt es insbesondere fest stehende Tiny Houses als normale Ferienhäuser für Wochenenden oder einen Urlaub. Es gibt sogar ganze Siedlungen, die Campingplätzen ähneln, aber nur aus Tiny Houses bestehen.
Des Weiteren werden sie auch auf Rädern verkauft, als normale Anhänger, für die in den meisten Fällen nur ein BE-Führerschein notwendig ist. Langzeitmieten sind auch möglich, wenn auch seltener als Kurzzeitmieten.
Wie fallen die Tiny Häuser Kosten für die Anschaffung aus?
Die Kosten hängen von vielen Faktoren ab. Zunächst ist es wichtig, ob das Haus komplett schlüsselfertig erworben wird, also fertig ausgebaut ist. Dies ist teurer als ein Ausbauhaus, bei dem die wichtigsten Arbeiten schon erledigt wurden und der Ausbau dem Endverbraucher überlassen wird.
Am meisten Geld lässt sich mit einem Bausatzhaus sparen: Hier wird die meiste Arbeit selbst erledigt. Beim Bau gibt es auch beim Material ein Sparpotenzial, und zwar können manche Materialien auch durch Recycling-Material ersetzt werden, wodurch sich womöglich mehrere tausend Euro sparen lassen.
Das sind typische Tiny Häuser Preise
Generell kann man davon ausgehen, über 20.000 und unter 90.000 Euro zu zahlen. Hierbei befindet sich der Bausatz eher am unteren und das schlüsselfertige Haus am oberen Ende des Spektrums.
Wird ein Bausatz oder ein Ausbauhaus gewählt, ist es außerdem wichtig, die investierte Arbeitszeit mit einzuberechnen. Ebenso kann es unter Umständen sein, dass ein professioneller Handwerker qualitativ bessere Arbeit geleistet hätte als man selbst.
Was ist das Besondere an Tiny Häusern auf Rädern?
Eine sehr bekannte Form eines Tiny Hauses ist das Tiny House on Wheels. Hier ist das Ziel, dass sich das Haus nach Belieben transportieren lässt. So ist es möglich, das eigene Haus immer bei sich zu haben und sich überdies nicht auf einen Wohnort festlegen zu müssen, da er bei Bedarf einfach wieder gewechselt werden kann.
Allerdings bedeutet das nicht, dass sie wie Wohnmobile ununterbrochen unterwegs sein sollen: Im Kern sind sie immer noch Häuser und eine zu häufige Transportation kann sich schädlich auswirken.
Der durchschnittliche Tiny Häuser Grundriss
In den allermeisten Fällen kommt ein rechteckiger Grundriss zum Einsatz. Vor allem bei den mobilen Varianten bietet sich das an, damit sie als Anhänger verwendet werden und ihre erlaubten Maße gänzlich ausnutzen können. Soll das Haus hingegen fest auf einem Grundstück stehen, sind beim Grundriss der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Tiny Häuser Bilder: Wo kann man sie finden?
Für Bilder ist zunächst die Google-Suche zu empfehlen. Hiermit lässt sich das ganze Internet durchforsten. Außerdem kann man hier auch alle möglichen Unterarten suchen und wird Ergebnisse angezeigt bekommen. Abgesehen davon gibt es viele Websites, die sich auf Bilder spezialisiert haben, zum Beispiel Getty Images oder iStock.
Auf Instagram teilen überdies viele Besitzer ihre Reisen und ihr Leben. Der Vorteil ist, dass diese Personen auch viel zu ihren Häusern erzählen: Sie gehen etwa auf die spezielle Bauart ein oder auf ihre Kosten. Nicht selten geben sie auch Anleitungen für andere Enthusiasten sowie Inspiration für individuelle Gestaltungen, indem sie ihre eigenen Ideen zeigen.
Fazit der Redaktion: Tiny Häuser sind eine nachhaltige, moderne und umweltschonende Art des Wohnens
Ein Tiny Haus ist für verschiedene Arten von Personen interessant: Zunächst sind hier jene Menschen zu nennen, die sich ein Eigenheim wünschen, aber nicht das Geld für ein großes Einfamilienhaus aufbringen können oder möchten, immerhin sind bei einem größeren Haus auch die Heizkosten und Grundstückspreise höher.
Die zweite Gruppe sind Menschen, die gerne mobil sind, aber nicht auf das Gefühl eines echten Hauses verzichten möchten. Ein Tiny Haus ist wie ein normales Haus im Normalfall mit Küche und Bad ausgestattet, kann dieses Gefühl also hervorragend erzeugen, da es nun einmal ein Haus ist.
Mit Rädern und den richtigen Maßen ist es ein ausgezeichneter Weg, um ähnlich wenig Aufwand wie bei einem Wohnmobil zu haben, da meistens bereits der Führerschein BE ausreicht. Wem bei einem Wohnmobil die typische Hausform fehlt, der ist mit einem Tiny House gut beraten.