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Heizlastberechnung: So funktioniert es

Die eigene Heizlastberechnung durchzuführen war schon immer relevant, wenn es um den Einbau oder den Austausch einer Heizung in der eigenen Wohnung oder dem Eigenheim ging. Bedingt durch stark gestiegene Energiekosten sowie den Wunsch vieler Menschen fossile Brennstoffe wegen des Klimawandels einzusparen, gibt es gleich mehrere wichtige Gründe.

Man sollte stets rechtzeitig seine Heizlastberechnung durchführen. Bei der Wahl oder dem Austausch einer Heizungsanlage ist es hilfreich die Anforderungen genau zu berechnen, denn schließlich will niemand in einem zu kalten oder aber in einem überheizten Raum sitzen.

Man sollte dabei auch nicht von den anfallenden Kosten, die durch falsch eingesetzte oder gar verschwendete Energie, absehen.  Fachleute finden in der Regel heraus, wie groß die Heizung sein muss, um den Wohnraum optimal mit Wärme zu versorgen, doch kann man die Heizlast auch selbst sowie online berechnet werden?

Kann man eine Heizlastberechnung online durchführen?

Ja, das geht. Dafür gibt es im Internet Berechnungs-Masken, in die die relevanten Daten, die dem zu berechnenden Gebäude, dem Raum oder der Wohnung zugrunde liegen, eingetragen werden und so die Berechnung ermöglichen, welche Heizlast für die betreffende Räumlichkeit zustande kommt. Eine solche Heizlastberechnung kann über diese Tools im Internet mit großer Sicherheit getätigt werden.

Der Bundesverband Wärmepumpe, aber auch große Heizungsfirmen wie Stiebel Eltron bieten darüber hinaus ihre Hilfe an und haben für die eigenständige Berechnung der Heizlast auch einen Online-Rechner ins Netz gestellt. Durch die Nutzung dieser zumeist kostenfreien Online-Tools kann jeder die Heizlastberechnung des betreffenden Gebäudes selbst erstellen.

Weiterhin bieten fast alle Heizungsfirmen die Dienstleistung von Fachleuten an, die diese Berechnung professionell in der betreffenden Wohnung oder dem betreffenden Haus durchführen. In der Regel wenden sich Kundinnen und Kunden an einen ortsansässigen Heizungsinstallateur – vorzugsweise den, der später auch den Einbau, die Sanierung, die Anpassung oder die Reparatur der Heizungsanlage vornimmt – oder ein in diesem Bereich arbeitendes Ingenieurbüro.

Heizlastberechnung mit Excel selbst machen: So funktioniert die Rechnung

Seit Jahren erlässt die Bundesregierung Gesetzestexte zu der jeweils angepassten Fassung der Energieeinsparverordnung, die rechtlich verbindlich ist. Diese wird in der jeweiligen Novelle der EnEV des entsprechenden Jahres veröffentlicht und im regelmäßigen Rhythmus aktualisiert oder erweitert.

Gleichzeitig bieten verschiedene Stellen aus der Heizindustrie, von Energieberatern sowie Universitäten Berechnungstabellen und die dazugehörigen Ausfüllhilfen für die zur Verfügung stehenden Excel-Tabellen an. Mit diesen sollte das eigenständige Berechnen der Heizlast der eigenen Wohnung oder des eigenen Hauses gelingen.

Die Heizlastberechnungen unterliegen dem Berechnungsverfahren für Wohngebäude gemäß Energieeinsparverordnung des jeweiligen Jahres und werden über einen genauen Verifizierungscode angeboten. Ein solches Formular findet sich unter der Kennung DIN V 4108-6/DIN V 4701-10, Referenzgebäudeverfahren bzw. eines Monatsbilanzverfahrens.

Dieses steht Verbraucherinnen und Verbrauchern als eine Berechnungshilfe zur Verfügung, die mit Hilfe und auf der Basis der Verwendung von Microsoft Excel nur noch mit den Daten des eigenen Wohnumfeldes gefüllt werden muss. Die Berechnungshilfen basieren auf der gesetzlichen Grundlage der Nachweisverfahren für die jeweiligen Wohngebäude.

Das sind die rechtlichen Grundlagen der Heizlastberechnung

heizlastberechnung-beispiel

Im Juli 2021 wurde die Energieeinsparverordnung (EnEV) angepasst und es wurde die Weiterentwicklung als nunmehr geltendes Gebäudeenergiegesetz (GEG) umgesetzt.
Änderungen, die das GEG aus 2021 gegenüber dem EnEV bis 2016 eingeführt hat, sind somit:

  • die Berechnung der Treibhausgasemission
  • die Berechnung unter Berücksichtigung der Anrechnung von Strom aus den sogenannten erneuerbaren Energien entsprechend § 23 des Gebäudeenergiegesetzes
  • Einbeziehung der Anrechnung der Nutzung von erneuerbaren Energien zur Erzeugung von Wärme oder von Kälte entsprechend dem 4. Abschnitt des Gebäudeenergiegesetzes,
  • das Einbeziehen eines Wärmebrückenkorrekturwertes nach DIN 4108
  • die vergleichende Darstellung der Kohlendioxid-Äquivalente anhand von standardisierten Mustern sowie
  • die Beantragung, Erstellung und Kenntlichmachung des daraus berechneten, dem GEG entsprechenden Energieausweises.
  • die Berechnung der Heizlast nach DIN EN 12831.

Wenn von der DIN EN 12831 genauer gesagt von der DIN EN 12831-1 die Rede ist, wird damit die Norm-Heizlast bezeichnet, die auch als Wärmestrom definiert ist, der benötigt wird, um unter sogenannten Norm-Außenbedingungen eine normative Innentemperatur zu erreichen. Hierunter versteht man jedoch lediglich die Norm-Heizlast, die als Raumheizlast gilt und wo die Heizlast aus den Trinkwasserwärmeanlagen nicht einberechnet wird.

Was kostet das Erstellen einer Heizlastberechnung?

Eine pauschale Antwort gibt es hier nicht, weil sich der Aufwand für die Berechnung der Heizlast nach der Größe des zu berechnenden Gebäudes oder Hauses richtet. Je mehr Räume zu berechnen sind, desto höher ist der Arbeitsaufwand, der dann auch zu höheren Kosten bei der Berechnung der Heizlast führen.

Mit 100 bis 150€ sollte man im Schnitt aber auf jeden Fall rechnen. Bei der Berechnung der Heizlast bezieht sich der Energieexperte konkret auf die Norm nach DIN EN 12831 (Heizungsanlagen in Gebäuden – Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast). Die dabei errechnete Heizlast setzt sich aus der Berechnung von drei wesentlichen Größen zusammen.

Dazu zählen:

  • der Transmissionswärmeverlust, also die Wärme, die das Gebäude über seine Außenwände verliert,
  • der Lüftungswärmeverlust, also das persönliche Energieverhalten aus Lüftungszyklen und Undichtigkeiten am Gebäude sowie
  • der zusätzlichen Aufheizleistung bei der Berechnung der Heizlast, einem Wert, der berechnet wird aus der erhöhten Leistung zur Wiederaufnahme des Heizens nach einer Heizpause.

So kann man insgesamt feststellen, dass für die Berechnung der Heizlast die verschiedenen Werte der Wärmeverluste addiert werden, denn diese ergeben den Wert, der für den Ausgleich dieser Verluste an Wärme wieder zugeführt werden muss.

Wie lautet die Heizlastberechnungs-Formel?

Da die Berechnung der Heizlast, so wie es der Begriff schon erahnen lässt, ein Rechenverfahren ist, liegt dieser Berechnung auch eine konkrete Formel zu deren Berechnung vor.
Mit ihr kann genau ermittelt werden, wie hoch die Zufuhr von Wärme ausfallen muss, um den stets anfallenden Wärmeverlust wieder auszugleichen. Eine solche Berechnung ist notwendig, um die passenden Heizmöglichkeiten einzubauen.

Der Berechnung der Heizlast liegt dabei folgende Formel zugrunde:

ΦHL = ΦT + ΦV + ΦRH

(ΦHL steht entsprechend für die Heizlast.)

Sie wird aus der Summe der Transmissionswärmeverluste ΦT und die Lüftungswärmeverluste ΦV zuzüglich der Aufheizleistung ΦRH errechnet.

Gibt es eine vorgefertigte Heizlastberechnung Excel Download Liste?

Ja, die gibt es. Solche Tabellen werden von verschiedenen Verbänden, die mit Energie zu tun haben, von Energieberatungszentren, von großen Heizungsfirmen, von Berufsständen zur Energieversorgung angeboten.
Vereinzelt stellen auch Universitäten diese Tools ins Internet und machen diese der Allgemeinheit zugänglich.

Fast immer sind diese vorgefertigten Excel Tabellen zur Berechnung der Heizlast mit ausführlichen Erklärungen und Ausfüllhilfen versehen und verweisen zudem auf das Gesetz, das den jeweiligen Tools zugrunde liegt.

So kann man seine Heizlast selber berechnen

Für die Berechnung der Heizlast des eigenen Gebäudes oder der eigenen Wohnung gibt es Tools, die im Internet angeboten werden und die für das Ausfüllen der Online-Formulare, die entsprechenden Hilfen und Erklärungen zum Ausfüllen der Tools gleich mitliefern. Die Werte sind standardisiert und sie basieren auf der Verwendung der Formel zur Berechnung der Heizlast.

Heizlastberechnung Beispiel

Die Berechnung der Heizlast erfolgt in der Regel nach den individuellen Vorgaben, aber richten sich nach den gesetzlichen Normen. Die individuellen Angaben bestehen dabei v. a. aus der Größe der jeweils berechneten Räumlichkeiten, den Wünschen nach der individuellen Raumtemperatur und den baulichen Voraussetzungen des berechneten Gebäudes.

Bei Letzterem geht es um die vorab erwähnten drei Werte zu den Wärmeverlusten, die entsprechend ausgeglichen werden müssen, um den Ausgleich für die Raumgröße und die gewünschte Wohntemperatur zu erreichen.

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Fazit der Redaktion: So schwer ist die eigene Heizlastberechnung nicht

Die Berechnung der Heizlast ist nicht nur individuell energetisch wichtig und sinnvoll, sondern unterliegt in zunehmendem Maße der gesetzlichen Vorgabe. Das Ziel dabei ist, schonend mit Energieressourcen umzugehen, weniger zu emittieren und die Umwelt und das Klima zu schützen.

Energiesparende Maßnahmen eignen sich auch für den eigenen Geldbeutel und den ökologischen Fußabdruck. Auch wenn jegliche Einsparmaßnahme sinnvoll ist, ist eine korrekte Berechnung der Heizlast stets die beste Variante.

Diese Berechnungen können über Online-Tools selbst berechnet werden. Dafür gibt es eine konkrete Formel und es gibt Excel-Tabellen, die die Berechnung erleichtern. Eine Heizlastberechnung selbst herzustellen ist also gar nicht so schwer.